Betreff: What a Messias

Von: Bank der Künste

Datum: 07.06.2004 18:39 CEST


Es sieht ja nicht gerade rosig aus für mich, wenn ich so in meine Zukunft - wobei ich mich desöfteren gefragt habe, warum es überhaupt Zukunft gibt, wenn Zeit doch ein nicht haltbares Konstrukt der massiven Welt darstellt, wobei ja die Wahrnehmung das ganue noch viel komplizierter macht, inderweisedass man sich ja nie sicher sein kann, dass man wirklich schon einiges an Vergangenheit hinter sich gebracht bzw. noch ein wenig Zukunft absolvieren hat wird - entsprechend -, denn wenn man so genau drüber nachdenkt, nimmt sich die Erinnerung sehr eigenartig aus, muss nicht zwingend fortlaufend entstanden sein, könnte demwidersprechend auseinemguss entstanden sein, denn wir haben ja nur die Erinnerung selbst, die uns beweist, dass wir eine Situation in der Vergangenheit mit dem wachen Geist der Gegenwart wahrgenommen, aufgesogen und memoriert haben, aber - und nun der Zaunpfahl - genau sie könnte uns ja betrügen - blicke.

Der Golfstrom kippt um, besorgt mir eine im Treibhauseffekt fußende Eiszeit, gegen die ich mich nicht wehren kann, weil die Chinesen aufgrund der weltweiten Machtverschiebungen, die aus den kriegsähnlichen UNO-unterstützten (wobei ich damit der UNO unrechttue, die ja voreinigerzeit bewiesen hat, nicht undemokratisch genug konstruiert zu sein) Schutzhandlungen für - oder gegen? - die letzten - zu diesem Zeitpunkt noch vorhandenen - Ölreserven resultiert sind, alle unsere in diesen stürmischen Zeiten so hochwirksamen, wennauch immernoch donquijotalen Windkraftwerke aufgekauft und deportiert (darf man das in diesem Zusammenhang verwenden; in wirren Zeiten wohl schon) haben, wie sie es schon mit den schwerindustriellen Einrichtungen vorab realisiert hatten. Und das war nur die geologisch-weltpolitische Perspektive, die sogenannte Spitze des wieder vermehrt vor der Costa Brava anzutreffenden internationalen Eisbergs. Innen-, regional- und überregionalpolitisch hat der Antichrist das blockierte System - soweit nicht vorher schon geschehen - korrumpiert und übernommen, trotzdem weder seine Position, noch die irgendeines anderen verbessern, nichteinmal stabilisieren können, was ich dennoch mit der Einschränkung meiner Freiheitsrechte via fortlaufender Neuinterprätation des verstümmelten Verfassungstextes angemessen zu bezahlen genötigt wurde.

Nichtsdestotrotz, die Welt ist. Schön. Ist ein Teil des Ganzen auch ein Teil Teils des Ganzen? Ist Stillstand begehrenswert oder eher Zeigerausschlag? Alles schwingt. Wozu braucht man Teilchen, wenn man wellen hat? Oder umgekehrt.

Ich hab mich neulich mal auf den Boden gelegt. Draußen. Unterdeckt. Die Ohren geöffnet, die Augen geschlossen. Gehört hab ich, dass es Geräusche gibt. Nahe, ferne, laute, leise. Man kann sie alle hören, gleichzeitig sogar, glaube ich, allein, das ist wirklich nicht einfach,. Denn es ist das einfachste der Welt. Ich konnte mich auf einzelne Laute konzentrieren, näher, ferner, doch beide gleichzeitig und wertungsfrei, aber deteiliert - hart.

Ein unfassbarer Brei. Wabert. Pulsiert. Dampft. - Und irgendsoein Arsch hat wieder reingespuckt.

Die Zukunft. Was soll schon sein. Brei bleibt lange warm. Einer rührt um. Zimtzucker. Apfelmus.

 

 

psycho

 

 

 

P.S.: Diesmal hab ich einen kleinen Bonus für langjährige Kunden; ein Machwerk geringerer Güte, das ich nicht allein loswerden wollte, also als Anhang:

 

 

Habemus Praesidentem

 

 

Nun haben wir also einen neuen Präsidenten und ich ein Problem. Ich weiß jetzt nämlich nichtmehr, ob mir eine Direktwahl lieber wäre.

Nicht, daß ich soo zufrieden wäre, weil ich mich genau gleich entschieden hätte. Ich glaube nicht, daß ich das getan hätte. Aber was weiß man denn schon? Ich habe mich ja auch nicht damit befasst. Eine Frau, ein Mann. Schwarz, rot. Pudelmütze, Geheimratsecken.

Er hat eher nicht viel gesagt, sie wollte immer reden. Hat er gemeint, wenn er nix sagt, isser auf der richtigen Seite? Keiner weiß was er will, nur, daß er der richtige sein muss, weil er ja sonst nicht von den Bürgerparteien (insich schon ein Widerspruch) nicht wäre aufgestellt worden.

Da musste sie schon mehr Eier haben. Hier kommentieren, da kommentieren, versuchen, niemandem auf den Schlips zu treten, während man ihm ins Gesicht scheißt. Sogar ein Fernsehduell wollte sie machen.

Das war dann auch eine der Gelegenheiten, wo ich seine Absage verstanden habe. Bei einem Amt mit diesen Kompetenzen. Da wären dann nur wieder so spezielle Fragen gekommen und dann hätte es sich traditionellerweise nicht geziemt, darauf zu antworten, von Amts wegen.

Die sind ja sowieso schon so viel gefragt worden, aber niemand ist auf die Idee gekommen, mal wirklich was zum Amt zu fragen: "Würden Sie den Bundestag auflösen?" zum Beispiel.

Da bekommt man zwar keine Antwort darauf, aber man kann es ja mal fragen. Tja, es ist nichtmal ne gute Frage, geb ich zu. "Würden Sie Sich [ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass man das klein schreibt, was aber nicht zwingend sinnvoll ist, denn ich glaube, "Dich" wurde auch großgeschrieben zu der Zeit, als unsere Schriftsprache noch nicht von Irren verwüstet worden war; sollte man allerdings "Sich" kleingeschrieben haben, hätte man auch mit "Dich" so verfahren sollen, eigentlich auch mit "Du"] unter umständen weigern, einen vorgeschlagenen Minister zu ernennen?" Das hätte mich interessiert.

Da blickt nämlich gleich durch, welches Verfassungsverständnis einer hat. Da hätte ich dann gleich hinterhergeschoben, ob es denn möglich erscheine, die Verfassung mit einer simplen Postwurf-sendung ausdenangeln zu heben.

Aber nochmal zu den Ex-Kandidaten: der eine hat einfach einen Kapitalfehler gemacht und öffentlich Stellung bezogen (des mit dem ordentlichen Bundeskanzler Frau Merkel oder so). Und des is ja wirklich ein Unding. Sie hat nette Sachen gesagt vonwegen neuer Konsens und wieder zusammenbringen, er vonwegen Ökonomie und in einer seiner Reden nach der Wahl hat er auch versprochen, sich zuwort zu melden, wenn er meint, dass es sein muss und kein Blatt vor den Mund zu nehmen und unparteilich zu sein...

Wir werden sehen, ob er das Präsidentenamt revolutionieren wird oder sich seinen Vorgängern ähnlich verhalten wird und sich vielleicht sogar noch aus unerfindlichen Gründen ziert, eine Gesetzesvorlage zu unterschreiben.

Ich beende hiermit diese lahme Politikauslutschung und wünsche eine schöne Europawahl, nicht ohne mir jedoch das Recht zu reservieren, bei Bedarf noch Senf und Dille beizusteuern, denn ich weiß, wie eine Banane aussieht.

 

psycho

 

 

P.S.: Was kostet eigentlich so eine Postwurfsendung von 80 000 000 etwa 100 Seiten dicken Büchlein inclusive deren Druck sowie ein Antwortkärtchen - bestenfalls portofrei - und - falls nötg - etwa 10 000 000 Notarstunden? Nur damit ich einordnen kann, wie lange ich noch auf meine Revolution warten muß.Vielleicht fällt mir aber noch ein billigerer Weg ein.

 

 

Ich Wünsche noch eine schöne Zeit.

 

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